Black Joe
von Klaus Matschy
Beschreibung
Im
Intertechnik-Handbuch 2000 fiel mir ganz hinten unter Last Minute eine Box auf
mit dem Eton Air-Motion-Transformer ER4. Dort wurde dieser mit einem 17er Eton,
dem 7-372 eingesetzt. Als ich sehr günstig durch eine Klang&Ton Annonce an
ein gebrauchtes Pärchen dieser Eton 17er gelangte, war der Weg zu dieser guten
Alternative zum Black Jack vorgezeichnet. Ein Fan der 17er und der 2Wege-Boxen lässt
sich so was nicht entgehen!
An dieser Stelle muss gesagt werden, das die Weiche und das Layout der IT-Box vom Entwickler Udo Wohlgemuth ausgearbeitet wurde. An dieser Stelle daher mal ein herzliches „Danke Schön“ an Udo!
Und hier auch gleich mal Achtung: nicht die Weichenwerte aus dem IT-Katalog
verwenden, da hat sozusagen der „Last-Minute-Fehlerteufel“ mitgewirkt! Die
korrekten und mit Udo abgestimmten Werte im einzelnen:
Pegelglied normal RS=1,5 und RP=6,8. Meine persönliche
Abstimmung : RS=2,2Ohm. Varianten
zwischen 1 und 2,2 Ohm sind ohne negativen Einflüsse machbar, je nach Gusto.
Gehäusekonstruktion
Das Gehäuse wurde hier vom Blackjack übernommen,
die Ausschnitte und Fräsungen für den 17er Eton sind jedoch um einige
Millimeter größer. Das Bassreflexrohr wurde auf 17cm verkürzt.
Dämmung/Dämpfung
Wie bei Blackjack.
Locker
aber völlig gefüllt mit weißer Dämmwolle.
Hörtests
Der Klangeindruck war an jeder Stelle und mit jedem Musikmaterial genau so phänomenal
anspringend und authentisch wie beim Bruder Jack! Natürlich ist man durch
solche Vorgängerboxen bereits verwöhnt, an sich erwartet man insgeheim immer
Steigerungen. Das scheint mir aber bei dem Chassismaterial in dieser Güteebene
kaum mehr möglich zu sein! Daher auch keine absolute vergleichende Bewertung
von mir hierzu! Beide Boxen sind klanglich hervorragend!
Wesentliche Erkenntnisse im Höreindruck ergeben sich aus dem Material der
17er-Membranen. Der Kevlar Eton klingt zurückhaltender im Stimmenbereich, Sänger
sind so nahe platziert bei Joe, die Räumlichkeit erscheint mir aber in der
Tiefe etwas weiter/besser gestaffelt zu sein. Dagegen ist der Kevlar im Tiefbass
in der kleinen Box doch etwas im Nachteil gegenüber dem Excel Magnesium-17er.
Ich finde das Bassabteil von Jack einfach präziser, schlanker.
Ich spendierte Joe ein 30 Liter BR-Gehäuse. Mir persönlich gefiel das große
Gehäuse wesentlich besser. Die Frage sei erlaubt, ob so eine Box nicht ganz
locker ohne Sub auskommen kann. Mir und auch anderen Hörern kam kein Bedarf
nach weiterem Bass auf. Und optisch sieht eine so schlanke Box mit 23cm Breite
und gerade mal einem Meter Höhe einfach zierlich aus. Die braucht übrigens ja
auch nicht mehr Standfläche wie ein LS-Ständer!
Letzte Aktualisierung 21.07.2000
Durch Dieter Achenbach