3-Weg Standlautsprecher
Bestückung:
Gehäuse: Bassreflexgehäuse 110l Netto
Technische Daten:
Wirkungsgrad: ca. 93dB/W/m
Frequenzbereich: 35 - 20.000Hz
Impedanz: 8 Ohm
Belastbarkeit: 500W
Prinzip
Die Tricolore ist ein 3-Wege
Lautsprecher, dessen Herzstück, der Mittel-Hochtonbereich,
mit einem 2-Wege Coaxialtreiber von BMS an einem Limmer-Horn
bestückt ist. Dieses Kombination ist fähig, bei einem Watt
Eingangsleistung bis zu 110dB Schalldruck zu erzeugen. Ausgereizt wird
er hier an
seinem unteren Frequenzende nicht, sondern wird bei 750Hz relativ flach
getrennt.
Damit der Bassbereich im Wirkungsgrad mithalten kann,
ist eine große Membranfläche notwendig. Hier kommt ein 38cm PHL
Lautsprecher zum Einsatz. Der
hier verwendete Bass wurde optimiert auf maximal neutrale Wiedergabe
und wird vom Hersteller für die Anwendung in Studiomonitoren
klassifiziert.
Philosophie
Eine Punktschallquelle ist das
Ideal bei der Musikwiedergabe. Der Mittelhochtontreiber folgt diesem
Ideal und gibt einen Bereich von 5 Oktaven punktförmig wieder.
Vorteile
Aufgrund der über einen weiten
Bereich punktförmige Schallquelle resultiert eine sehr
exakte und stabile räumliche Darstellung mit einer vorzüglichen
Ortungsschärfe.
Das eingesetzte Horn weist ein extrem gleichmäßiges Abstrahlverhalten
auf, so dass der ganze Raum sehr gleichförmig mit Schall versorgt wird.
Horn, Bass und die Trennung zwischen beiden, sind so aufeinander
abgestimmt, dass diese Eigenschaft
über den kompletten Bereich erhalten bleibt. Die Wiedergabe bleibt
somit auch im Raum
neutral. Die beliebten, wieder in Mode gekommenen Kugelwellenhörner,
insbesondere diese, die tief angekoppelt werden
können und
dementsprechend eine große Bautiefe haben, bündeln wesentlich stärker.
Ein weiterer Vorteil des
relativ kurzen Limmer-Horns: Die
Schallzentren von Mittel-Hochtöner und Bass liegen sehr nahe
beieinander, was
eine optimale Sprungantwort ermöglicht.
Die Folgen sind eine stabile räumliche Abbildung der Tricolore und
unkritische Aufstellung des
Lautsprechers im Raum.
Die Tricolore verfügt über eine üppige
Membranfläche im Bass, um ausreichend
Luft für tiefe, satte Bässe bewegen zu können. Die lineare Auslenkung von +/-7mm des
PHL-Basses garantiert Kompressionsfreiheit selbst bei hohen Lautstärken
bis zu den iefsten Bässen.
Seine Übertragungskurve ist bis zu
1000Hz absolut frei von Fehlern. Voraussetzung hierfür ist eine stabile
Membran, die damit zwar etwas schwerer wurde, aber mit einem starken
Magneten (BL 23,1) einen dementsprechenden Antrieb hat.
Der für einen 38cm Bass extrem niedrige Rms-Wert von 3,5kg/s lässt eine
trockene und präzise Tieftonwiedergabe erwarten.
Klang
Ziel war auch hier ein
neutral und natürlich klingender Lautsprecher. Hornklang ist ihm vollig
fremd.
Dynamik bei großer Breitbandigkeit ist eines der überragenden Attribute
der Tricolore. Der
hohe Wirkungsgrad von etwa 94dB/W/m sorgt dafür, dass selbst große
Orchester praktisch live wiedergegeben
werden können. Aber auch leise Passagen werden noch mit hervorragender
Durchzeichnung wiedergegeben.
Der Bass überzeugt durch Tiefgang, die
große Membranfläche sorgt für Souveränität. Bassgitarrenläufe werden
differenziert wiedergegeben, ein Schwachpunkt vieler Lautsprecher, die
daraus einen
Brei dumpfer Töne machen. Z.B. die China-Trommeln des letzten Titels
der
Burmester CD III: Ein echter Boxenkiller. Weich aufgehängte Chassis
sind damit
schnell überfordert. Nicht so die Tricolore. Das Anschlagen und
Ausschwingen
der riesigen Felle sind präzise durchhörbar, ein Rechtsdreh am
Lautstärkeregler lässt die Trommeln live vor einem stehen.
Der Mittel-Hochtonbereich steht dem in nichts nach. Feine Auflösung,
egal bei welcher Lautstärke,
dazu eine stabile räumliche Abbildung und Abwesenheit jeglicher Härte
sind
hier zu verzeichnen.
Aufgrund ihrer neutralen Wiedergabe ist die Tricolore absolut Lanzeithörtauglich.
Gehäuseplan
Der
Lautsprecher sollt auf Ohrhöhe abstrahlen, daher das relativ hohe
Gehäuse. Alleine
schon aus akustischen Gründen macht das Sinn. Keiner will Stimmen aus
Kniehöhe
hören.
Variante
1: Bass und Mittel-Hochtöner befinden sich in einem gemeinsamen
Gehäuse, wobei
das Gehäuseteil hinter dem Hochtöner separiert ist und z.B. die
Frequenzweiche
aufnehmen kann.
Variante
2: Mit einem unter dem Gehäuse montierten Sockel dieses Vorschlages
kann die
Höhe angepasst werden. Der Platz bietet sich für die Montage der
Frequenzweiche
an. Allerdings ist die 45° Schräge eher etwas für den versierten
„Holzwurm“ und
wurde hier aus optischen Gründen gewählt. Akustisch wirkt sie sich
nicht aus.
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Letzte Aktualisierung 09.09.2010
Durch Dieter Achenbach