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Sehr wichtig ist auch die Bedämpfung
des Gehäusevolumens.
Im folgenden finden Sie einige Erläuterungen zum Thema "stehende Wellen". Bei dem zu bedämpfenden Gehäuse handelt es sich meist um das Volumen für Basslautsprecher, die ein relativ großes Volumen umfassen können. Wesentlich kleinere Mitteltongehäuse sind unproblematischer. Als Beispiel nehmen wir ein Gehäuse für einen 26-cm-Bass mit einer lichten Höhe von 70 cm und einer schrägen Seitenwand. |
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Im Bild 1 ist der Schallschnelleverlauf und der Verlauf des Schalldruckes in einer stehenden Schallwelle dargestellt. Nicht nur der Schalldruck wechselt während einer Wellenlänge, sondern auch die Stärke, mit der sich die Luftteilchen bewegen. |
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Wie und wo bilden sich dann stehende Wellen aus? Trifft eine sich ausbreitende Schallwelle auf ein Hindernis, so wird sie reflektiert. Die ursprüngliche Welle und die reflektierte Welle begegnen sich. Es kommt zur Ausbildung von stehenden Wellen, wenn die Raummaße ein ganzzahliges Vielfaches der halben Wellenlänge darstellen. |
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Die Luftbewegungsnullpunkte von stehenden Wellen liegen dabei an den Wänden. Hier ist also keine Dämpfung nötig. Am Beispiel der 70 cm hohen Box ist in Bild 2 dargestellt, ab welcher Frequenz stehende Wellen auftreten können und in welchem Abstand von der Wand diese ihre Schnellemaxima aufbauen. Die erste stehende Welle, die auftauchen kann, liegt bei ca. 245 Hz. |
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Die Frequenz errechnet sich aus: | |
Bei größeren Wellenlängen, also tieferen Frequenzen, bilden sich keine stehenden Wellen aus. | |
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Bei Bassreflexboxen muss darauf geachtet werden, dass sich in der Nähe des in das Innere des Gehäuses ragenden Bassreflextunnels kein Dämpfungsmaterial befindet; denn hier findet die erwünschte Luftbewegung der Gehäuseabstimmung statt. Dämpft man diese Luftbewegung, dämpft man auch die Wirkung der Bassreflexbox. Ähnlich verhält es sich bei Transmissionlineboxen. Die Lauflänge dieses Boxenprinzips wird genauso lang gewählt, wie ein Viertel der Wellenlänge der Frequenz beträgt, die es zu verstärken gilt. Das bedeutet, dass vom Anfang bis zur schallabstrahlenden Öffnung die Schallschnelle zunimmt. Das erste Schnellemaximum der Frequenz liegt also an der Öffnung der Transmissionline. Da meist oberhalb der Abstimmfrequenz der Lautsprecher selbst genug Schalldruck produziert, ist eine verstärkte Wiedergabe von höheren Frequenzen durch die Transmissionline nicht erwünscht. |
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In Bild 4 ist der Schallschnelleverlauf von verschiedenen Frequenzen oberhalb der Abstimmfrequenz in einer Transmissionline dargestellt. Entsprechend der Lage der Schnellemaxima kann man sagen, dass die Transmissionline am Anfang stark und zur Öffnung hin immer weniger bedämpft werden muss. So werden Oberwellen stark bedämpft und der gewünschte Grundwellenbereich so wenig wie möglich beeinflußt. |
Letzte Aktualisierung 27.10.2000
Durch Dieter Achenbach