SON B MKII
von Marc B.

oder: die unendliche Geschichte.

Seit Ewigkeiten bin ich auf der Suche nach "meinem" Lautsprecher. Etliches kam und musste wieder gehen. Nicht wollte so richtig in meinen kleinen Hörraum und er Elektronik (Uchida 300B-SE Monoblöcken) passen.

 Irgendwann Ende 2009 wurde ich auf die SON B von Dieter Achenbach aufmerksam. Die Box hat einen guten Ruf und sie soll mit Röhrenverstärkern harmonieren. Das Interesse war also mehr als geweckt und Herr Achenbach bot einen Termin zum Probehören an. Ende Dezember fielen dann drei Saarländer in Rheinhessen ein, um das Objekt der Begierde zu hören.

Die Erwartungen wurde mehr als erfüllt. Die "Dinger" klangen so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Blieb nur die Frage, ob die auch wirklich an meinen Röhren funktionieren und vor Allem in meinem kleinen Hörraum. Um meine Bedenken auszuräumen, bot mir Dieter an, die SON für eine Woche zu mir nach hause entführen zu dürfen.

Was dabei raus kam, steht hier in allen Einzelheiten zum Nachlesen: http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/viewtopic.php?t=7702&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=

Kurz das Fazit von Michael:
Bass: Absolut erstaunlich zu welch einer Basswiedergabe die zwei 20er in der Lage sind. In Qualität und Quantität hätte ich das aufgrund der Chassisgröße und relativ hohen Resonanzfrequenz von fast 90 Hz für schlichweg unmöglich gehalten. So eine unglaublich tiefe, druckvolle und saubere Basswiedergabe (knochig im positiven Sinn) muss man einfach selbst erlebt haben sonst glaubt man es einfach nicht. Meine Lehre daraus ist das weichaufgehangene Hifi-Chassis der absolut falsche Weg sind einen besseren Bass zu erhalten.

Grundtonbereich: Völlig bruchloser Übergang vom Bass und zum Mitteltonbereich hin. Absolut keinerlei Verschmiereffekte hörbar. Warmer Klang ohne Weichzeichnerei.

Mitteltonbereich: Auch da bleiben keine Wünsche übrig.

Hochtonbereich: Der Beyma AMT-Horn Hochtöner macht seine Sache auch sehr gut. Wer allerdings einen spitzigen Hochtonbereich erwartet wird im ersten Moment vielleicht etwas enttäuscht sein weil es im Brillianzbereich etwas matt zu klingen scheint. Allerdings führe ich diesem Effekt darauf zurück das der Beyma AMT über den gesamten Frequenzbereich wieder extrem schnell zur Ruhe kommt. Das gern gehörte (auch von mir) glitzende-metallische Funkeln fehlt eindeutig. Selbst der Hochtonbereich klingt bei der Son-B MKII wie der gesamte übrige Frequenzbereich ausgesprochen trocken. Garantiert kein Fehler (fehlen) des Hochtöners sondern die Folge unseres über Jahre verdorbenen Gehörs. Wir kennen es wahrscheinlich einfach nicht besser.

Dynamische Qualitäten: Kannte ich bisher unter Wohnraumbedingungen so nur vom Eckhorn wobei die Durchhörbarkeit und Präzision (speziell im Bass) um Welten besser erscheint. Selbst bei extremsten Lautstärken ist der Klang dröhnfrei und kompessionsfrei und trotzdem bis ins kleinste Detail durchhörbar. Was mir auch aufgefallen ist, ist das der Lautstärkeanstieg über den gesamten Frequenzbereich absolut gleichmässig verläuft. Kein Bereich (selbst der Bassbereich bis zu aberwitzigen Lautstärken nicht) bleibt zurück. Wo nehmen diese relativ kleinen Basschassis nur diese unglaubliche Power her. Auch von Verzerrungen (vor allem Intermodulationsverzerrungen) ist nichts hören. Wohl auf ein unbestrittener Vorteil der relativ harten Aufhängung der TMT weil der Hub mechanisch gut begrenzt wird.

Mein Fazit: Ein Wolf im Schafsfell der die Grenzen für mich in allem relevante Bereichen in bisher für nicht möglich gehaltene Dimensionen verschiebt. Die Son-B MKII von Dieter Achenbach ist ein audiophiles Juwel von dessen "kleinen" Größe man sich aber keineswegs täuschen lassen sollte, diese Box spielt selbst wesentlich größere Konstruktionen mit einer unglaublichen Leichtigkeit und Souveränität garantiert spielerisch an die Wand.
 

Der Entschluss war also gefasst: Die SON musste her. Problem: Ich hatte noch nie Lautsprecher selbst gebaut. Doch auch hier wurde ich von Dieter umfassend unterstützt. Er empfahl mir das Gehäuse aus einem Sandwich aus 16mm MDF und 12mm Multiplex aufzubauen. So hat die Hülle schon ein nettes Äußeres, lackieren oder furnieren entfällt. So gefällt mir das. Einfach schleifen, Öl drauf und fertig.
Anfang Januar kam das Holz und das Projekt konnte endlich Fahrt aufnehmen. Das Dämmmaterial kam auch gleich rein, wie auch die Verkabelung. Hier setzte ich auf das DNM Kabel, mit dem wir bei Hören gute Ergebnisse erzielten.

So, der Rohbau ist fertig. Noch den Deckel drauf und dann werden sie hübsch gemacht.

Das Mültiplex kommt auf die Außenwände

Geschafft. Keine Sorge, ich habe beschriftet, was vorne und hinten ist.

Anschließend ging es zu Dieter Achenbach "in de Palz", um meinen Bausatz zu holen!! Zudem hat er mir freundlicherweise angeboten, die Ausschnitte für die Lautsprecher und Bassreflexrohre, sowie Fasen an der Front zu fräsen.
Der hat perfekte Arbeit geleistet. Es wurden alle Fräsarbeiten an den Gehäusen von Dieter perfekt und haargenau durchgeführt, alles nur mit den besten Maschinen und Werkzeugen a la Festo und Würth. Zwischendurch gab's noch ein leckeres Mittagessen !!!

Sieht doch schon fast fertig aus.

Jetzt kommen noch die Schraubenlöcher rein - alle Chassis werden stabil mit Einschlagmuttern befestigt - und die Oberfläche behandeln.

Geschafft!

Was noch fehlt ist die Weiche. So etwas habe ich auch noch nie aufgebaut. Michael half mir beim Aufbau. Der hatte mir aber nicht 100% zugesagt und so bin ich es noch mal selbst angegangen. Dieter gab mir noch ein paar Tipps zum Ausrichten der Bauteile und Zusammenlöten.

Meine erste selbst gelötete Weiche:
 

Aus klanglichen Gründen findet die außerhalb, im Sockel der SON ihren Platz. Was auch den Vorteil hat, dass ich noch mal schnell dran komme, falls ich an der Abstimmung noch mal was ändern möchte.

Wie sich herausstellte hatte ich die Chassis zu zaghaft eingespielt und alles klang noch etwas dünn. Also noch mal ein stärkerer Verstärker dran, um die Tieftöner weich zu klopfen. Wurde besser, aber ich hatte die SON von Dieter doch etwas wärmer klingend im Gedächtnis. Nun ging es an die Ursachenforschung. Die Verbindungskabel zur Box hatte ich schon gegen das 6-adrige Blach&White ausgetauscht, die Weiche konnte es nicht sein, die hat die gleiche Qualität wie Dieters. Nach langen hin und her entschloss ich mich, mich doch noch mal der Innenverkabelung der SON anzunehmen.

Auch wenn es nicht glaubhaft erscheint, oder ihr mich für verrückt haltet, es war das DNM Kabel!!!! Was das ausmacht. Mit diesem Kabel habe ich immer positive Erfahrungen gemacht aber an diesem LS passt das nicht. Jedes Stück Kabel stört sofort sei es als Innenverkabelung oder zwischen Weiche und LS!!!
Jetzt ist alles wieder eins, spielt geschlossener und homogener. Der Bass ist schwarz sehr sauber und staubtrocken! Die Mitten sind zum dahin schmelzen und machen süchtig, genau wie ich es bei Dieter gehört habe und auch später mit Dieters Son bei mir. Es klingt mollig warm aber trotzdem glasklar und sehr genau, eine Eigenschaft die ich in dieser Art noch nie gehört habe. Jetzt bin ich extrem zufrieden und sehe keinen Bedarf noch was daran zu ändern!! Mensch, hat mich das gestört und gestresst. Jetzt brauch ich nur noch CD`s und Vinyl........Danke noch für alles, Marc
 

 

 

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Letzte Aktualisierung 03.04.2010
Durch Dieter Achenbach